In Sachsen-Anhalt gibt es zahlreiche Initiativen zur Vermittlung des literarischen Erbes – sei es bezogen auf einen einzelnen Autor/ eine einzelne Autorin, sei es in Bezug auf eine Epoche oder auch eine Region. Für die Texte zeichnen die Akteure verantwortlich.
Auf Schloss Oberwiederstedt wurde am 2. Mai 1772 Georg Philipp Friedrich von Hardenberg geboren, der sich als Dichter Novalis (der Neuland bestellende) nannte. Trotz seines frühen Todes am 25. März 1801 war er einer der universellsten und herausragenden Köpfe der literarischen Frühromantik in Deutschland. Er hinterließ ein facettenreiches Werk, das Poesie ebenso wie naturwissenschaftliche und philosophische Studien umfasst.
Das Geburtshaus des Dichters, in den achtziger Jahren durch eine mutige Bürgerinitiative vor dem Abriss bewahrt, ist heute das einzige Literaturmuseum der Romantik in Sachsen-Anhalt. 2001 wurde das Haus als „Kultureller Gedächtnisort von nationaler Bedeutung“ in das Blaubuch des Kulturstaatsministers der Bundesrepublik aufgenommen. An diesem authentischen Ort wird Novalis auf vielseitige Weise für die Öffentlichkeit erlebbar. So stehen neben der umfangreichen Bibliothek, Museumsräume und ein vielseitiges Veranstaltungsangebot im Rahmen der MuseumsAkademie Novalis dem Besucher zur Verfügung. Zu den wenig überlieferten und im Museum präsentierten Originalen gehören das einzige erhaltene Porträt des Dichters, Bildnisse der Familie von Hardenberg und das Taufhäubchen des „kleinen Fritz“. Mit temporären Ausstellungen zu Themen aus dem Kontext der poetischen, ästhetischen, geschichts- und naturphilosophischen Ideen des Novalis sowie zu zentralen, für die Kulturgeschichte bedeutsamen Aspekten der Frühromantik, setzt das Museum Resultate der Arbeit der Forschungsstätte für Frühromantik zur Entwicklung von Literatur, Kunst und Wissenschaft gestalterisch um. Dabei wird sie unterstützt durch die Internationale Novalis-Gesellschaft (gegründet 1992) und die 2001 gegründete Novalis-Stiftung „Wege wagen mit Novalis“, die ebenfalls im Schloss Oberwiederstedt beheimatet sind. Durch diverse soziokulturelle Projekte und als Tagungsort ist das Schloss ein Kommunikationszentrum mit nationaler und internationaler Strahlkraft.
Zum denkmalgeschützten Ensemble mit Novalis-Schloss im Zentrum, gehören die ehemalige Dominikanerinnen Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert, der Schlosspark mit der 1770 angelegten „Hochzeitsallee“ und der „Blaue Garten“. Angrenzend liegen die Rosenterrasse sowie der Klosterkräutergarten mit Streuobstwiese. Im Gutsgarten befindet sich ebenfalls der historische Hardenberg-Stollen („Wiederstedter Stollen“).
Dienstag - Sonntag
10.00 Uhr – 16.00 Uhr
Forschungsstätte für Frühromantik und Novalis-Museum Schloss Oberwiederstedt
OT Wiederstedt, Schäfergasse 6
06456 Arnstein
Telefon: 03476 / 85 27 20
Telefax: 03476 / 85 27 27
E-Mail: schloss-oberwiederstedt@t-online.de
Internet: www.novalis-museum.de