Literaturtradition Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt gibt es zahlreiche Initiativen zur Vermittlung des literarischen Erbes – sei es bezogen auf einen einzelnen Autor/ eine einzelne Autorin, sei es in Bezug auf eine Epoche oder auch eine Region. Für die Texte zeichnen die Akteure verantwortlich.

Vereine/ Gesellschaften

Immermann-Gesellschaft Magdeburg e.V.

Carl Leberecht Immermann, am 24. April 1796 in Magdeburg geboren, studierte 1813 bis 1817 in Halle Jura und trat 1817 in den preußischen Staatsdienst ein. Seit 1819 war er Auditeur in Münster, wurde 1824 Kriminalrichter in Magdeburg und ging 1827 als Landgerichtsrat nach Düsseldorf, wo er am 25. August 1840 starb.

1821 lernte er in Münster die Gräfin Elisa von Lützow (geb. v. Ahlefeldt) kennen, mit der er ab 1825 zusammenlebte, bis er 1839 die neunzehnjährige Marianne Niemeyer heiratete. (Deren Großvater, Professor der Theologie, Kanzler der Universität Halle und Direktor der Franckeschen Stiftungen, August Hermann Niemeyer, sowie ihr Urgroßvater, der Geheime Hofrat Friedrich von Köpken, Magdeburg, standen mit Johann Wilhelm Ludwig Gleim in brieflicher, letzterer in enger freundschaftlicher Verbindung.)

Immermann ist heute vor allem als Verfasser seiner großen zeitkritischen Romane "Die Epigonen" (1836) und "Münchhausen" (1838/39) bekannt. Außerdem hat er Gedichtsammlungen (1822, 1830 und 1835), Tragödien (z. B. "Das Trauerspiel in Tyrol", "Merlin", die "Alexis-Trilogie"), Lustspiele (u. a. "Das Auge der Liebe", "Die Verkleidungen"), Erzählungen ("Der neue Pygmalion", "Der Carnaval und die Somnambüle") sowie essayistische und autobiographische Schriften ("Die Jugend vor fünfundzwanzig Jahren", "Düsseldorfer Anfänge") publiziert. Große Verdienste und Anerkennung erwarb er sich als Theaterleiter in Düsseldorf in den Jahren 1834 bis 1837, wo er neue Wege auf den Gebieten der Inszenierung, der Repertoirebildung und der Bühnenkonzeption beschritt.

Die Immermann-Gesellschaft Magdeburg e. V. wurde 1990 als gemeinnützige literarische Gesellschaft gegründet. Sie ist aus dem seit 1983 bestehenden "Freundeskreis Carl Leberecht Immermann" hervorgegangen, der sich bereits Verdienste um die Bewahrung und Förderung des literarischen Werkes des Dichters im Umkreis seiner Geburtsstadt erworben hatte. Die Immermann-Gesellschaft ist eine Vereinigung, die gemäß ihrer Satzung "zur Pflege und Verbreitung des literarischen Erbes des Dichters, Schriftstellers, Dramatikers und Theaterleiters" Immermann beitragen will und zu diesem Zweck Ausstellungen, Lesungen, Vorträge und Diskussionen organisiert, die aber ebenso die Forschungs- und Publikationstätigkeit zu Leben und Werk Immermanns anregt. In ihrer kurzen Geschichte hat die Gesellschaft vielfältige Aktivitäten entwickelt: Ausstellungen zu Leben und Werk Immermanns an verschiedenen Orten, mehrere wissenschaftliche Kolloquien, jährliche Lesungen mit musikalischer Umrahmung im Münchhausen-Schloß Leitzkau, Exkursionen für Mitglieder und andere Interessenten. Zweimal jährlich erscheint ein Mitteilungsblatt. In den Jahren von 2000 bis 2015 wurden Immermann-Jahrbücher publiziert.  Im November 2017 wurde in Zusammenarbeit mit dem Verlag Zielophon (Thomas Zieler) ein Hörbuch zu Immermanns Versepos  „Tulifäntchen“ herausgebracht.

Kontakt

Literaturhaus
Ansprechpartnerin: Frau Brigitte Köther
Thiemstraße 7
39104 Magdeburg

Tel. und Fax: 039201 / 29430
Internet: www.Immermann.de

Das Gleimhaus Halberstadt ist seit dem Jahr 2005 vom Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt (jetzt: Staatskanzlei / Ministerium für Kultur) mit der Aufgabe betraut, die zahlreichen Aktivitäten zum literarischen Erbe in Sachsen-Anhalt zu koordinieren und gemeinsam zu präsentieren.

Gleimhaus
Domplatz 31
38820 Halberstadt

Telefon: 03941 / 6871-0
Fax: 03941 / 6871-40
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GLEIMHAUS– Museum der deutschen Aufklärung      Das Projekt wird gefördert von   Land Sachsen-Anhalt