In Sachsen-Anhalt gibt es zahlreiche Initiativen zur Vermittlung des literarischen Erbes – sei es bezogen auf einen einzelnen Autor/ eine einzelne Autorin, sei es in Bezug auf eine Epoche oder auch eine Region. Für die Texte zeichnen die Akteure verantwortlich.
Schloß Wernigerode und das 18. Jahrhundert
Obwohl sich Schloß Wernigerode selbst als Zentrum für Kunst und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts versteht, spielt es in der Geschichte des 18. Jahrhunderts eine wichtige Rolle. Ausschlaggebend hierfür ist die Person des Grafen Christian Ernst zu Stolberg Wernigerode, der von 1710 bis 1771 regierte. Er baute zusammen mit seiner Frau, Gräfin Sophie Charlotte, Wernigerode zu einem der wichtigsten Zentren des Pietismus im 18. Jahrhundert aus. In diesem Zusammenhang wurden nicht nur enge Kontakte zu August Hermann Francke nach Halle gepflegt, sondern auch zu weiteren Höfen in Nord und Mitteldeutschland.
Schloß Wernigerode Auf politischer Bühne war Christian Ernst entscheidend an der Gestaltung der evangelisch lutherischen Landeskirche in Dänemark beteiligt sowie über verwandtschaftliche Beziehungen an der Ausgestaltung der Kirchenhoheit in Mecklenburg Güstrow.
Graf Christian Ernst prägte auch baulich bis heute sehr stark das Antlitz der ehemaligen reichsunmittelbaren Grafschaft Wernigerode. Er ließ u.a. die Orangerie im Lustgarten errichten, das älteste Gebäude auf dem Brocken, das sog. Wolkenhäuschen und die Wernigeröder Liebfrauenkirche usw. Gartenkünstlerisch war er mit dem Bau des Lustgartens am Fuß des Schloßberges sowie der Umgestaltung des Tiergartens in einen sentimentalen Landschaftspark beschäftigt.
Darüber hinaus baute er die gräfliche Bibliothek durch die Anlage einer systematischen Sammlung von Bibeln und Gesangbüchern zu einer der wichtigsten Bibliotheken Norddeutschlands aus, so daß die Wernigeröder Bibliothek im 19. Jahrhundert die größte deutsche Bibel und Gesangbuchsammlung beherbergte, darüber hinaus sammelte er sämtliches deutschsprachiges Universitätsschrifttum. Weitere literarische Beziehungen bestehen u.a. zu Johann Gottfried Herder, Anna Louisa Karsch (die "Karschin"), Heinrich von Kleist und Friedrich Gottlieb Klopstock.
Mai-Oktober
täglich
10.00 - 18.00 Uhr
(letzter Einlass 17.30 Uhr)
November-April
Dienstag bis Freitag 10.00 - 16.00 Uhr
Sonnabend, Sonntag, Feiertag 10.00 - 18.00 Uhr
(letzter Einlass 17.30 Uhr)
Schloß Wernigerode GmbH
Am Schloß 1
38855 Wernigerode
Telefon: 03943 / 553030
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Internet: www.schloss-wernigerode.de